Bluthochdruck kann nicht nur Herz und Gefäße schädigen, sondern auch das Augenlicht bedrohen. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) warnt vor den oft unterschätzten Risiken und betont die Wichtigkeit regelmäßiger Augenhintergrund-Untersuchungen. Lassen Sie uns gemeinsam einen tieferen Blick auf dieses wichtige Thema werfen.
Bluthochdruck und seine Auswirkungen auf die Augen
Bluthochdruck kann zu erheblichen Schäden an den Netzhautgefäßen führen. Prof. Dr. med. Sandra Liakopoulos von der Universitäts-Augenklinik in Frankfurt erklärt, dass erhöhter Blutdruck die Gefäße in den Augen verengen und verhärten kann. Diese Veränderungen sind oft schmerzfrei, können aber ernsthafte Sehstörungen und sogar Erblindung zur Folge haben.
Sehstörungen und Gefäßverschlüsse
Eine der schwerwiegendsten Folgen von Bluthochdruck ist der sogenannte Sehsturz, bei dem ein Blutgerinnsel ein Augengefäß verschließt. Das führt zu einer Unterbrechung der Sauerstoffversorgung der Netzhaut und kann zum Absterben von Sehzellen führen. Während arterielle Verschlüsse seltener sind, treten Venenverschlüsse häufiger auf und äußern sich in einem zunehmend verschwommenen Sehen, oft wie durch einen grauen Schleier.
Dringende Maßnahmen bei Sehstörungen
Wenn plötzlich ein Auge schwarz wird oder sich ein Schatten auf das Sichtfeld legt, ist schnelles Handeln gefragt. Ein Augeninfarkt erhöht das Risiko für einen nachfolgenden Hirninfarkt um das 15-Fache. Es ist daher unerlässlich, sofort eine Augenklinik aufzusuchen. Ärzte werden nicht nur das betroffene Auge behandeln, sondern auch das Risiko für weitere Infarkte minimieren, zum Beispiel durch blutverdünnende Medikamente.
Präventive Maßnahmen und moderne Therapien
Vorbeugung ist der Schlüssel zum Schutz Ihres Augenlichts. Regelmäßige Augenhintergrund-Checks helfen, Durchblutungsstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Besonders für Menschen mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten oder Diabetes mellitus sind diese Untersuchungen alle zwei Jahre ein Muss.
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI)
Die Fortschritte in der KI-Technologie bieten faszinierende neue Möglichkeiten. KI kann anhand einer Augenhintergrund-Aufnahme nicht nur Gefäßveränderungen und Bluthochdruck erkennen, sondern auch das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen einschätzen. Zudem kann die KI das Geschlecht mit einer Zuverlässigkeit von 97 Prozent und das Lebensalter auf drei Jahre genau bestimmen. Diese Technologien könnten in Zukunft eine wichtige Rolle im Screening auf allgemeine Erkrankungen spielen.
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